Die Sozialorganik betrachtet Wirtschaft als ein Organ des sozialen Organismus, wie ihn die Gesellschaft als Ganzes darstellt. Anders als ein natürlicher Organismus, der sich gemäß seinem Schöpfungsimpuls, dem ihm eingeprägten Urbild, stets typisch entwickelt, bedarf der soziale Organismus der immerwährenden bewussten Gestaltung durch die Ideen und Handlungen seiner Mitglieder, der handelnden Menschen.

Dabei wird ein Menschenbild zu Grunde gelegt, das den Menschen nicht als bloßes Eindrucks- oder Verhaltenswesen betrachtet, sondern als schöpferisches und freies Ausdruckswesen begreift, das aus Einsicht heraus sinnvoll handeln kann.

Wirtschaftlichen Phänomene werden in der Sozialorganik durch die sie bewirkenden Bildeprinzipien, d. h. dynamisch, auf den jeweiligen Entstehungsprozess bezogen, verstanden. Anders als in statischen oder mechanischen Modellen der von neoklassischen Annahmen geprägten Wirtschaftswissenschaften lassen sich die komplexen wirtschaftlichen Zusammenhänge so tatsächlich begreifen und daraus zielgerichtete Handlungsempfehlungen ableiten.


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