Zeiten des Übergangs: digitale Transformation und sozialer Wandel

Wir befinden uns gegenwärtig in Zeiten des Übergangs: Die Paradigmen der klassischen Moderne und des Industriezeitalters erweisen sich als nicht mehr tragfähig.

Unser Bildungssystem ist ein Relikt aus Bismarcks Zeiten – Zeiten, in denen viele Beamte gebraucht wurden, die in einem starren System herangezüchtet wurden, das Struktur und Ordnung schaffen sollte. Deshalb ähneln Schulen nicht nur äußerlich Kasernen.

Auch in der Arbeitswelt spielen die alten Paradigmen des Industriezeitalters immer noch eine große Rolle: Es wird noch immer oft mit Command and Control und einem strukturierten Verlauf gearbeitet. Ganz wie bei den Soldaten und bei den Beamten. Im klassischen Management geht es auch heute noch hauptsächlich um Effizienz.

Doch sieht so eine Wirtschaft aus, die möglichst sinnvoll ist?

Die Ideologie der permanenten Gewinnmaximierung und die Führungsphilosophie des „Command and Control“ gehen von einer Vorhersehbarkeit und Planbarkeit aus, die in VUCA-Zeiten schon lange nicht mehr gegeben ist. Deshalb ist es an der Zeit, Wirtschaft neu zu denken.

Die Wirtschaft der Zukunft

Wir leben in Zeiten des permanenten und schnellen Wandels.  Technologische Entwicklungen (Digitalisierung, Plattformökonomie) und soziale Innovationen verwandeln unsere Lebenswelt in einem atemberaubenden Tempo.

Wir wissen nicht, wie die Welt in 5 Jahren aussehen wird. Die wichtigsten Ziele, Themen und Möglichkeiten die sich in Zukunft ergeben werden, kennen wir heute überhaupt noch nicht.

Der Mensch als schöpferisches und freies Ausdruckswesen

Die Sozialorganik betrachtet die Wirtschaft als einen sozialen Organismus, der einer immerwährenden, bewussten Gestaltung durch die Ideen und Handlungen seiner Mitglieder, der handelnden Menschen, bedarf.

Diese Vorstellung von der Notwendigkeit einer permanenten Gestaltung passt besser zu VUCA-Zeiten, als das Festhalten an starren Hierarchien und Management by objectives.

Dabei wird ein Menschenbild zugrunde gelegt, das den Menschen nicht als bloßes Eindrucks- oder Verhaltenswesen betrachtet, sondern als schöpferisches und freies Ausdruckswesen begreift, das aus Einsicht heraus sinnvoll handeln kann.

Individuelle Potenzialentfaltung statt Command and Control

Als schöpferisches und freies Ausdruckswesen kann der Mensch sich selbst führen und muss nicht von oben gelenkt und gesteuert werden. Er kann Initiative ergreifen und sein Denken und Handeln von selbst gesetzten Zielen leiten lassen.

Daraus resultiert eine neue Führungsphilosophie, die mehr an der individuellen Potenzialentfaltung interessiert ist, als an Command and Control.

Die Führungskraft wird zum Berater und Coach und stellt ihr eigenes Ego hinten an.


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